Aktuell erreichten uns diese Bilder vom Zugangsweg zum Baden -
Württembergischen Rheinufer bei km 398,3 und sorgen für Verwirrung.
(Nähe Sauloch, Bauhafen - umgangssprachlich auch Schiffsbauwerk genannt)
Die Schilder sind eigentlich klar zu deuten:
Verkehrszeichen 259 Verbot für Fußgänger
und
Verkehrszeichen 254 Verbot für Radverkehr
Einige Angler sind besorgt und fragen nun:
"Warum sind die Schilder aufgestellt worden?".
Wird hier dauerhaft der Zugang zum Baden Würtembergischen Rheinufer bei km 398,3
(Nähe Bauhafen, umgangssprachlich auch Schiffsbauwerk genannt) verboten?
Fast alle hoffen darauf, die Schilder wären nur wegen des Hochwassers
angebracht worden. Aber warum wurden sie dann fest im Boden verankert?
Hat man Angst das sie weggeschwemmt werden,
oder ist es doch eher eine dauerhafte Aufstellung?
Früher wurden bei Hochwasser Absperrgitter oder Baken aufgestellt die vor dem
Hochwasser Bereich warnen. Auch gab es weitere Schilder mit der Aufschrift
"Achtung Hochwasser" und ähnlichem Text der auf das Hochwasser hin wies.
Und diese wurden auch immer recht schnell nach einem Hochwasser entfernt.
Für eine temporäre Aufstellung sprechen wiederum die zwei Absperrbänder.
Sie könnten aber auch nur zur Verdeutlichung des Verbots aufgespannt sein?
Die Steine liegen ja schon länger an der Stelle, weil es einige einfach nicht
verstanden haben, das man mit dem Auto nicht ins Naturschutzgebiet fahren darf.
Das wurde leider immer wieder gemacht weil einige Ansitzer ihre
Stühle, Rodpods und sonstigen Angelsachen nicht so weit tragen wollten.
Unter diesem Aspekt wäre daher auch ein dauerhaftes Betretungsverbot an
dieser Stelle denkbar, einfach um den ganzen Auswuchs Einhalt zu gebieten?
Dies käme dann fast einem Angelverbot an diesem Ufer gleich.
Leider konnten wir noch keine offizielle Stellungnahme der Behörden
bekommen, denn irgendwie scheint keiner zuständig zu sein, wir hatten
noch nicht das Glück die richtig Behörde ausfindig machen zu können.
Wir bleiben an der Sache dran.
Falls jemand Infos zu der Angelegenheit hat würden
wir uns freuen wenn ihr diese hier mitteilen würdet.
Nachtrag 22.03.2018Mittlerweile haben wir mit verschiedenen Behörden gesprochen
und darauf basierend neue Informationen für euch.
Es ist tatsächlich so wie wir bereits vermutet und heraus gehört haben,
das Rohr unter dem Weg ist teilweise zusammen gebrochen.
Deshalb ist der Weg aus behördlicher Sicht nicht mehr Verkehrssicher
und das Betreten und Befahren mit dem Fahrrad verboten.
Wer dennoch darüber läuft macht dies verbotener Weise auf eigene Gefahr und Risiko.Es wird jedoch keine geplanten Kontrollen oder ähnliches geben.
Dennoch wird man im Falle einer Kontrolle, z.B. durch die WSP
eventuell erklären müssen wie man zum Rheinstrom gekommen ist.
Denn der Weg außen herum führt ebenfalls durch ein Naturschutz Waldgebiet
in dem nur bereits existierende Pfade betreten werden dürfen.
Soweit zum tatsächlichen Grund warum die Schilder aufgestellt wurden.
Jetzt könnte man sich natürlich fragen warum wird das Rohr nicht repariert
und das passieren der Stelle wieder gefahrlos ermöglicht?Die Antwort ist einfach aber zugleich auch ein wenig Besorgnis erregend.Ihr erinnert euch vielleicht noch an das
Fischsterben im Monsterloch 2016?
Wir haben darüber berichtet.Dies war einer der Gründe die zum "
Modellprojekt Monsterloch" geführt haben.
Was hat das "Modellprojekt Monsterloch" mit dem defekten Rohr zu tun?Obwohl das defekte Rohr viel weiter stromaufwärts liegt gehört es
zu dem Bereich der vom "Modellprojekt Monsterloch" erfasst wird.
Das betroffene Gebiet reicht von Stromkilometer 397,5 km bis 403 km,
also noch ein Stück stromaufwärts der Stelle bis runter zur A61 Brücke.
Eben wegen dieser geographischen Lage wird das Rohr derzeit nicht
repariert und wird so schnell auch kein Reparatur Termin geplant werden.
Viel zu groß wäre der Aufschrei wenn hier Geld ausgegeben würde,
für eine Reparatur die durch das "Projekt Monsterloch" dann wieder
komplett zurück gebaut werden müsste.
Denn das Projekt beinhaltet auch z.B. Vertiefungen an genau der Stelle.
Was ist das "Projekt Monsterloch" den nun genau? Und warum ist das Besorgnis erregend?
Holen wir zunächst etwas weiter aus.
Das Projekt gehört zur Initiative
Blaues Band Deutschlandeiner gemeinsamen Initiative für Deutschlands Flüsse und Auen.
Folgende Zitate sind der Beschreibung zum Projekt entnommen.Das Bundesverkehrsministerium und das Bundesumweltministerium
haben mit dem gemeinsam erarbeiteten Bundesprogramm
„Blaues Band Deutschland“ einen Handlungsrahmen für die nächsten
Jahre und Jahrzehnte geschaffen.
Damit soll verstärkt in die Renaturierung von Bundeswasserstraßen und
Auen investiert und neue Akzente in Natur- und Gewässerschutz,
Hochwasservorsorge sowie Wassertourismus, Freizeitsport und Erholung
gesetzt werden.
Mit Maßnahmen zur ökologischen Entwicklung sollen die vielfältigen
Lebensräume oftmals bedrohter Tier- und Pflanzenarten an den
Wasserstraßen gesichert, wiederhergestellt und aufgewertet werden.
Gleichzeitig werden attraktive Flusslandschaften mit einer hohen
Anziehungskraft für Erholungssuchende, Wassersportler und den
Wassertourismus geschaffen.
Im Rahmen der Vorbereitung des Programms hat die für die Umsetzung
zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
bereits mit der Planung und Durchführung von Modellprojekten an Rhein
und Weser begonnen.
„Ökologische Trittsteine“, also lokale Renaturierungsmaßnahmen,
die eine möglichst weitreichende Wirkung entfalten,
sollen entlang dieser verkehrsreichen Wasser
Das hört sich ja zunächst alles durchaus sehr positiv an.
Aber dann liest man auch das hier:
Bei der Gestaltung und Umsetzung wird sie zahlreiche
Projekt- und Regionalpartner beteiligen. Das sind in erster Linie
die Naturschutz- und Wasserbehörden der beteiligten Länder
und Kommunen sowie Interessenverbände vor Ort
Und da muss man hinterfragen:Wer sind die Interessenverbände?
Ziemlich sicher dürfte da z.B. der NABU dabei sein?
Aber sind die Angler auch vertreten?
Das ist die erste Besorgnis und genau dieser Frage werden wir noch nachgehen.
Schauen wir uns das Modellprojekt „Uferrenaturierung Monsterloch“ etwas genauer an.
Folgende Zitate sind der Beschreibung zum Projekt entnommen.Die Lage:Das Modellprojekt Monsterloch umfasst das Ufer und Teile der Aue
zwischen Rhein-Km 397,5 und Rhein-Km 403,0 auf der rechten Uferseite in
BadenWürttemberg gegenüber der Stadt Speyer. Das Projektgebiet befindet
sich im Naturschutzgebiet „Hockenheimer Rheinbogen“ und ist Teil des
EU-Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Die Uferböschung entlang dieser
Rheinstrecke wurde vornehmlich durch Pflastersteine befestigt.
Im Projektgebiet befinden sich Flutrinnen, Gräben, Altwasser sowie ein
Baggersee. Diese werden bei Hochwasser durchströmt. „Monsterloch“
ist auch der Name des im Projekt gelegenen Baggersees.
Der Baggersee selbst weist regelmäßig Sauerstoffdefizite auf
Besonders den Rot markierten Teil betrachten wir später etwas genauer.
Das Ziel:Die Vielfalt der Auelebensräume wird erhöht. Die Mindestwasserführung der
Flutrinnen und die Durchströmung des Baggersees werden verbessert.
Dauerhaft durchströmte Auengewässer werden von Jungfischen benötigt und
dienen Fischen als Laichgewässer. In diesem Rheinabschnitt sind solche
Auenstrukturen sehr selten. Das Modellprojekt „Monsterloch“ zielt darauf ab,
die im Projektgebiet vorkommenden geschützten Lebensraumtypen
und Arten zu fördern.
Hört sich doch auch ganz positiv an.
Die Maßnahmen:Die Maßnahmen in der Aue sollen dazu beitragen, dass die vorhandenen
nur bei Hochwasser durchströmten Flutrinnen, Gräben, Altwasser und der
Baggersee auch bei Niedrigwasser durchflossen werden.
Dazu sind mehrere Durchlassbauwerke durch Überquerungen oder Furten
zu ersetzen und Flutrinnen zu vertiefen. Damit die untereinander verbundenen
Auengewässer besser an den Wasserstand des Rheines angeschlossen werden,
werden die Ein- und Auslassbauwerke am Rhein-Hauptstrom umgebaut.
Zudem könnte ein Teil der Uferbefestigung mit technisch-biologischen
Maßnahmen gestaltet werden.
Der erste Teil liest sich auch ganz positiv.
Und damit wird auch klar warum das eingangs erwähnte defekte Rohr nicht repariert
wird. Es würde schlicht keinen Sinn machen es jetzt zu reparieren, wenn es dann
durch das Projekt komplett zurück gebaut sprich abgerissen werden müsste.
Aber genau darin besteht auch die Gefahr des Stillstandes. Die jetzige Situation ist
quasi eingefroren bis sich im "Projekt Monsterloch" etwas neues ergibt.
Leider konnten wir noch keine genauen Infos zum derzeitigen Stand bekommen,
aber auch hier haken wir für euch nach.
Kommen wir jetzt zu den Rot markierten Text Passagen, die wir durchaus kritisch
betrachten. Nicht so sehr wegen des Inhalts an sich, sondern mehr wegen der Frage:
Werden die Interessen der Angler dabei berücksichtigt?
Denn bei jedem Umbau und jeder Änderung der Gegebenheiten,
bei jeder Renaturierung entstehen auch Fragen wie z.B.:
Können die Angler ihr Hobby dann noch ausüben?
Kommen die Angler noch an die Gewässer heran?
Werden Naturschutzgebiete erweitert?
Hat dies Auswirkungen auf die Angler?
Usw. usw.
Es scheint z.B. Gespräche gegeben zu haben die das Ziel haben könnten,
das bisher nicht als NSG ausgewiesene Areal "Monsterloch" als NSG Gebiet
zu deklarieren, was z.B. Auswirkungen auf die Parksituation dort haben könnte.
Auch könnte es Probleme beim Einrichten und frei halten von Angelplätzen bedeuten.
Ebenso könnte man befürchten das Renaturierung, der Umbau... z.B.
"...mehrere Durchlassbauwerke durch Überquerungen oder Furten zu ersetzen..."
oder evtl. Umbauten an diesen Stellen-> "Die Uferböschung entlang dieser Rheinstrecke
wurde vornehmlich durch Pflastersteine befestigt." oder sonstige Änderungen dazu
führen die Ausübung des Angelsports zu beeinträchtigen oder gar unmöglich zu machen.
Daher bitten wir euch, macht euch in euren Vereinen stark,
fragt nach wer eure Interessen bei diesem Projekt vertritt.
Nicht das die Angler am Ende vor vollendeten Tatsachen stehen.
Wir haken in der Angelegenheit weiter nach und halten euch auf dem laufendem.Weiterführende Infos:Direkt zum Modellprojekt Monsterloch geht es hier:
http://www.blaues-band.bund.de/Projektseiten/Blaues_Band/DE/07_Modellprojekte/Monsterloch.htmlEine Übersicht der verschiedenen Projekte findet ihr hier:
http://www.blaues-band.bund.de/Projektseiten/Blaues_Band/DE/07_Modellprojekte/Modellprojekte_node.html[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=BK65tH2jzh0[/youtube]
Bei der Recherche zu diesem Thema haben wir quasi nebenbei für euch etwas sehr positives
rund um die Zufahrt zum Rheinstrom unter der Salier Brücke (B39 nach Speyer) erfahren.
Was genau erfahrt ihr im Thema:
Zufahrt zum Rheinstrom unter der Salier Brücke (B39 nach Speyer.)