Autor Thema: Wie logge ich mit meinem Echolot am besten ? Leitfaden zum Daten loggen.  (Gelesen 89163 mal)

Offline TACKLEFEVER

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Dieses Thema ist Relevant für Echolot (Echo/GPS Kombi) Geräte wie z.B. SIMRAD, Lowrance HDS Gen1, Gen2,
Gen3, Carbon, Elite HDI, Elite Chirp, HOOK und andere verwandte Geräte der Modell Serien bzgl. dem aufzeichnen von Logs.

Beim Daten loggen, also dem Aufzeichnen von Tiefendaten (Logs)
um daraus später eine Map zu erstellen, solltet ihr folgendes beachten:


Daten aufzeichnen, Aufnahme auf dem Echo/Plotter starten.
Um die Daten auf eurer SD-Karte zu speichern müsst ihr das Loggen auf eurem Echolot/Plotter
manuell starten und ebenso manuell beenden, wobei das Ausschalten des Gerätes ähnlich wirkt
(nicht zu empfehlen). Meist im Menü "Sonar" finden sich die entsprechenden Dialoge und Einstellungen.

Beachtet bitte die weiterten Hinweise am Ende des Leitfadens bzgl. neuerer
Geräte Serien die direkt auf dem Gerät Karten erstellen können!


Einige Beispiele:
  • HDS Gen1 über Dialogfeld "Log Sonar Data…"
  • HDS Gen2/Gen2T/Gen3/Carbon über Dialogfeld "Log Sonar…"
  • Elite HDI/Chirp und HOOK über Dialogfeld "Speichere Sonar…"
Bei einigen Geräten (z.B. Elite/HOOK) kommt man nur an den Dialog heran, wenn im Gerät der
Sonarbetrieb zu sehen ist (als Vollbild oder geteilter Bildschirm). Bei einigen HDS Geräten
kann das loggen auch über das Einstellungsmenü unter "Einstellungen/Sonar/Sonar Log..."
gestartet werden.

Bei den meisten Geräten kann man hier auch einige wichtige Einstellungen vornehmen
- bei den HDS z.B. wie viel Bytes pro Datensatz aufgezeichnet werden.
Hier sollte das Maximum eingestellt werden, insbesondere, wenn SideScan und DownScan
Daten erfasst werden sollen.

Achtung:
Beim älteren HDS-Geräten (Gen1, Gen2) muss immer der Speicherort  kontrolliert und die
SD-Karte ausgewählt werden, weil ansonsten der interne Speicher mit im Regelfall < 60 MB
kaum für längere Logs ausreicht. Das Gen3 sucht von rechts nach links ob eine SD Karte im
Schacht steckt und schlägt diese dann als Speicherort vor. Das Gen2T macht dies ähnlich.

Ebenso kann man beim HDS wählen, welche Datentypen/Dateitypen aufgezeichnet werden.
Hier sollte ebenfalls das Maximum ausgewählt werden (im Gen2T/Gen3: "Sonardaten und
Trackdaten", am besten wäre dies das .sl2 Format.
Sofern das Gerät auch .sl3 unterstützt kann dies auch gewählt werden,
aber nur unter der Berücksichtigung einer eventuellen Problematik,
das noch recht wenige Dritt Software .sl3 lesen kann.

Bei älteren Geräten ist das der Bereich "Bytes per Lotung" mit am besten immer eingestellten
"3.200" zu versehen. Keinesfalls sollte das xtf-Format gewählt oder das Feld "alle Kanäle mit
loggen" offen gelassen werden (führt automatisch zum xtf-Format).
Das xtf-Format ist für RM und IG wenig/gar nicht geeignet.

Bei anderen Geräten gelten diese Angaben ähnlich, eben passend zum Gerät
immer die maximal mögliche Detailstufe der aufzuzeichnenden Daten auswählen.
Falls ihr euch unsicher seid wie ihr eine Aufzeichnung startet oder welches Datenformat
ihr wählen sollt, schaut in euer Bedienungsanleitung nach und fragt alles was ihr dort
nicht erklärt findet einfach im Forum nach.


Ebenso gilt es darauf zu achten, je nach Softwarestand auf dem Gerät und je nachdem ob
das Gerät in ein Netzwerk mit Zugang zum Internet kommt, wenn es die Fähigkeit besitzt
Daten direkt zu Insight Genesis hoch zu laden, ob man dies möchte und wenn ja ob hier
bereits die Zugangsdaten eingetragen wurden oder nicht. Standardmäßig ist der Upload
zu Insight Genesis voreingestellt. Will man das nicht muss man das aus markieren.

Die Aufnahme der Daten muss also bei jedem Angeltrip manuell gestartet und überprüft werden.

Sinnvoll ist es die Aufnahme manuell von Zeit zu Zeit zu stoppen und wieder neu zu starten.
Der Dateiname wird im Normalfall automatisch mit einer Nummer versehen und weitergezählt.
Falls dies beim ein oder anderen Gerät nicht so sein sollte, muss man einen neuen Dateinamen
vergeben um die alte Aufnahme nicht zu überschreiben.

So kann es bei diesem Vorgehen seltener passieren das bei einem evtl. auftretenden Fehler im
Gerät oder auf der SD Karte alle Daten wertlos sind, da hier dann meist nur ein Abschnitt
betroffen ist. Es empfiehlt sich zudem immer 2 oder mehr Karten mitzuführen um bei Problemen
Ersatz zu haben bzw. ausreichend Speichervolumen vorzuhalten. Es gibt auch Anwender die
einen PC am Wasser mitführen, um zu schauen, ob die Daten brauchbar sind (z. B. schneller
Import in RM und visuelle Kontrolle), um nicht nochmal antreten zu müssen.

Zum Stoppen der Aufnahme muss man wieder an die gleiche Stelle im Menü bei der man die
Aufnahme gestartet hat. Auf keinem Fall darf man "Stop Sonar" oder ähnliches auswählen.
Denn das würde die Sonarfunktion generell stoppen. Also genau dort wo die Aufnahme vorher
gestartet wurde, z.B. mit "Log Sonar..." müsst ihr zum stoppen "Log Sonar..." auswählen
und dann im folgenden Dialog "Stop" auswählen.
Bei einigen Geräten z.B. Gen1 und Gen2 Keypad gibt es auch eine extra Taste zum beenden.


Dann gibt es noch Log-Geschwindigkeiten die man beachten sollte.
Nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell.
Eine sehr gute Geschwindigkeit als Mittel zwischen Zeit und Detailgenauigkeit liegt bei 3-8 km/h.
Langsamer ist allgemein weniger schlimm als viel zu schnell.
Wir sprechen deshalb von viel zu schnell, weil z. B. bei Insight Genesis folgende Angaben zur
maximalen Geschwindigkeit gemacht werden:
  • Um die Bodenhhärte in IG auszuwerten darf die Geschwindigkeit ca. 16 km/h nicht überschreiten.
  • Für die Vegetationsdaten in IG sind es maximal ca. 19 km/h
  • Für die Konturen in IG dürfen es maximal ca. 32 km/h sein.
Daten die bei höheren Geschwindigkeiten aufgenommen werden,
werden von IG nicht mehr interpretiert oder angenommen.

Auch wenn z. B. Reefmaster Daten mit höherer Geschwindigkeit annehmen würde, sollte man
diese Grenzen schon beachten. Ab irgendeinem Punkt ist nämlich das Gerät einfach nicht mehr
in der Lage fehlerfreie Werte abzubilden, bzw. es glättet unzulässiger Weise eigentlich
strukturierte Tiefenbereiche in der späteren Karte.
Da dies auch vom Bootskörper, der Geberlage, dem Antrieb, Verwirbelungen etc. abhängt, kann
man keine allgemeingültige und exakte Geschwindigkeit angeben.

Aus den Angaben bei IG resultiert dann eine allgemein gültige maximale Geschwindigkeit
von ca. 15 km/h, eher weniger, um auf der sicheren Seite zu sein,
daher empfehlen wir dennoch, zwischen 3 und 8 km/h Daten zu loggen.

Ein weiterer Punkt ist die Strecken Planung beim loggen.
Darüber sollte man sich bereits im Vorfeld Gedanken machen.
Dadurch erspart man sich später leere Stellen in der Karte
und ein erneutes anfahren des Gewässers.

Eine Übersicht mit Erläuterungen zur Strecken Planung
haben wir hier für euch zusammengestellt.




Hier noch einige ergänzende Tipps:
  • Externe Antennen machen eher Sinn bei Einbau eines Gerätes mit interner Antenne in die
    Kajüte, können aber auch helfen, wenn das Gerät sonst irgendwie zu stark abgedeckt wird
    (z. B. an Boot durch die Bordwand). Es geht immer nur externe oder interne Antenne,
    nicht beide zusammen. Der GPS-Sensor macht nur in einer bestimmten Zeiteinheit eine
    Messung. Gerade bei älteren Geräten führt eine hohe Geschwindigkeit zu weniger Punkten
    pro Strecke.
  • Bei Nebel, anderen meteorologisch ungünstigen Bedingungen oder gar im kriegerischen
    Konfliktfall ist immer schlechterer GPS-Empfang zu erwarten.
    Das kann bis > 200 m Abweichung gehen.
  • Beim Gerät im Satellitenmodus immer WAAS/EGNOS anklicken (dies ist bei Auslieferung
    meist im Gerät meist nicht aktiviert). Die Genauigkeit ist damit ausreichend hoch, vergleichbar
    mit guten Handgeräten.
  • Beim jedem GPS-Gerät muss man in der Tat etwas warten, bis das Gerät ausreichend
    Satelliten findet und dann möglichst WAAS einstellt. Das geht am Besten im Stand ohne
    Hindernisse (Bäume), also auf freier Gewässerfläche. Wer gleich losfährt, hat anfangs immer
    Probleme mit inkorrekten GPS-Daten.
    Vor allem beim Loggen für gute Karten ist das unbedingt zu beachten.
  • Etwas Zeit kann man mit der Einstellung "Initialiseren" sparen (Der Standort wird
    voreingestellt, sodass das GPS quasi nicht weltweit suchen muss).
  • In den Tracks/Wegen/Trails sind im Regelfall Tiefendaten mit enthalten. Man kann diese durchaus
    nutzen, hat dann eben aber nur reine Tiefenwerte und Positionen. Darüber hinaus ist die
    Zahl der Trackpunkte immer limitiert. Wird dieses Limit erreicht, nimmt sich das Gerät die
    ersten Punkte vor und überschreibt diese.

    Bei den HDS z.B. kann man hierzu verschiedene Einstellungen vornehmen.



    Es wird je nach Einstellung z.B. alle 1 Sekunde oder alle 10 Meter ein Trail-Punkt gesetzt.
    Wir vermuten das in der Einstellung AUTO entweder alle 10 Meter oder alle 1 Sekunde,
    je nachdem was zuerst erreicht wird ein Punkt aufgezeichnet wird.
    Die Distanz von 10 Metern wird in einer Sekunde erst ab einer Geschwindigkeit von mehr als 36 km/h erreicht.
    Daher empfehlen wir hier immer manuell auf Zeit und dann 1 Sekunde einzustellen.


Achtung bei neueren Geräte Serien die selbst Karten auf dem Echolot/Plotter
erstellen und darstellen können. In den meisten Fällen ist es nur sehr schwer möglich mit
diesen Daten in anderen Anwendungen oder Genesismaps etwas anzufangen.

Nach wie vor sollte man IMMER dann wenn man IRGENDWANN auch nur im
entferntesten IRGENDETWAS in Richtung Kartenerstellung machen möchte,
wie oben beschrieben die Daten aufzeichnen.

Das einfache aktivieren der in den Geräten enthaltenen Funktion
"Karte auf dem Gerät erstellen und anzeigen"
ist nicht ausreichend um später damit was anzufangen.

TACKLE FEVER Forum

Offline Luke

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Da viele Einsteiger am Anfang noch keinen Überblick haben,
was man am Echolot wie einstellen soll
oder auf was man beim Daten loggen aufpassen soll,
wie man dabei generell am besten vorgeht,
haben wir euch einen Leitfaden mit den wichtigsten Punkten zum Thema Daten loggen erstellt.

Dabei haben wir auch Bezug auf einige Echolot Geräte und deren Menü Einstellungen genommen.

Vielen Anfängern ist z.B. nicht klar das man um Daten zu sammeln auf dem Echolot das Aufzeichnen der Daten auch starten muss.
Dabei kann man dann je nach gerät verschiedenes einstellen usw. usw.

Der Log-Leitfaden "Wie logge ich mit meinem Echolot am besten ?" soll euch dabei unterstützen.


 
Grüße
Luke

Offline rolfb

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Ich hätte nicht gedacht das es so viel Dinge gibt auf die man achten muss.
Mir scheint das alles in allem sehr kompliziert zu sein.
Das kann man doch nicht alles auf einmal beachten?
Zumindest am Anfang, wenn das Gerät auch noch neu ist, achtet man da bestimmt noch nicht auf alles.

Aber ich finde es super das man das alles nachlesen kann.  :freude:

Offline Luke

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Ja, am Anfang ist es sehr viel auf das man achten müsste.
Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und auch wir denken nicht immer an alles und in dem Maße wie man sollte.  ;-)

Daher stimme ich dir zu und dafür ist der Leitfaden gedacht, das man immer mal wieder nachlesen kann.
Grüße
Luke

Offline hoyzerBSG

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Hallo,

sehr schöne Erläuterung. Das mit den Kurvenfahren habe ich auch festgestellt...je langsamer detso besser. Bisher läuft es bei mir ganz gut mit dem Aufzeichnen, jedoch um komplette Karten der Gewässer hier in Region zu erhalten wird noch sicherlich aufgrund der Größe der Seen ein wenig Zeit ins Land gehen...geht ja bald die Schleppangeln-Saison los.

VG
Christian
Viele Grüße Christian

Offline Phantom

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Hallo Zusammen,

finde die Erläuterung auch klasse. Vielen Dank an Luke!

Meine Erfahrungen sind, dass man das erste GEwässer (trotz Info aus dem Forum) nochmal neu loggen muss. Vorausgesetzt man will eine sehr genaue Karte haben. Also lieber mit einem kleinen See anfangen und ein Paar Mal üben.

Dann sollte es mit der Gewässerkarte schon gut klappen!

Grüße

Offline Luke

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....finde die Erläuterung auch klasse. Vielen Dank an Luke!
Das ist Teamwork, der Dank gehört auch fjordfischer. :-)

Meine Erfahrungen sind, dass man das erste GEwässer (trotz Info aus dem Forum) nochmal neu loggen muss. Vorausgesetzt man will eine sehr genaue Karte haben. Also lieber mit einem kleinen See anfangen und ein Paar Mal üben.
Dann sollte es mit der Gewässerkarte schon gut klappen!
Wie meinst du das, fehlt etwas in der Erläuterung, was kann man besser machen?
Grüße
Luke

Offline Sharkbait

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Moin Leute,

ich habe mich jetzt endlich durchgerungen auch ins Mappen einzusteigen und zumindest für meine Hausgewässer eigene Karten zu erstellen, da die Navionics Karte hier zum Fischen einfach arg ungenau sind. (Und weil es ein geiles Spielzeug ist!) Ich habe ein Simrad NSS Evo 2, deswegen kommen Ig oder RM in Frage.
Ich habe mir einen IG- Account erstellt und die RM- Demo geladen, um auszuprobieren was mir besser passt.

Nun habe ich aber im Moment 3 prinzipielle Fragen die das Loggen betreffen:

1.) Ist es sinnvoller einen Bereich nur einmal gezielt zu loggen, oder z.B. beim Fischen immer mitzuloggen weil die Karte dann feiner wird?
sprich werden alte Datenpunkte durch neue einfach ersetzt oder werden diese gemittelt und die Werte werden mit der Zeit besser?

2.) Ich habe einen Airmar tm 150 chirpgeber. Dieser läuft entweder auf 83 KHz (DS und SS funktioniert) oder im Chirpmodus (95-155 kHz) bzw. einer selbst eingestellten Frequenz zwischen 83 und 155 KHz (DS und SS funktioniert in beiden Fällen nicht).
Nun ist die Frage welche Frequenz zum Mappen optimal ist und welchen Geberwinkel ich dann einstellen sollte. Ich habe im Hinterkopf mit dem Navicostandardgeber wird bei 200 KHz und 20° geloggt. Der TM 150 arbeitet mit Winkeln zwischen 17° und 26°. Kann ich hier linear rechnen? Sprich 83 KHz = 17°, 155 KHz = 26°? Also alle 8 KhZ ein Grad?
Und 200 KHz löst ja besser auf, ist dies auch beim mappen von Belang oder eher bedeutungslos, ich kann kann ja nur mit 83Khz loggen, sonst verliere ich die SS/DS Daten.

3.)Meine Gewässer sind maximal 15 m tief, das meiste liegt zwischen einem und vier Meter.
Wie breit darf ich die Schleifen beim loggen maximal fahren um bei durchschnittlich 3 m eine vernüftige Genauigkeit zu haben?

Ich habe hier bereits etwas gestöbert aber diese Fragen bleiben, wenn diese bereits beantwortet wurden bitte ich um Entschuldigung und vielen Dank an alle.

Und außerdem noch ein dickes Lob an das Forum! Da es etwas spezieller ist, bin ich hier nicht so oft unterwegs, aber die Kompetenz der Foristen ist hier meiner Meinung nach so hoch wie in keinem anderen Forum. Alle meine Fragen wurden bisher schnell, verständlich und wohl auch richtig beantwortet ohne dieses übliche Blabla wie man es aus anderen Foren kennt und ohne das übliche 80 prozentige Rauschen an Antworten die mit der Frage nichts zu tun haben , wie es oft anderswo ist.

Bitte macht weiter so, Ihr helft einem fortgeschrittenen/ambitionierten Anfänger im Bereich Echolot/Mapping wie mir sehr weiter!


Flo



Offline fjordfischer

  • Moby Dick
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Wir fangen mal mit 1. und 3. an

1.) Beim Loggen entstehen immer Datenpunkte, eigentlich ist es logisch - je mehr, desto besser.
Alle geloggten Punkte werden bei einer erneuten Verarbeitung = Interpolation mit einbezogen.

IG und RM haben unterschiedliche Interpolationsverfahren (IG = Kriging, RM = Triangulation).
Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile und führen zu einem immer geringfügig abweichenden Ergebnis.
Alle Interpolationsverfahren sind aber immer ein Modell, also eine Annäherung an die Realität.

Und da sind wir bei den Problemen: je öfter ich logge, vor allem bei auch nur etwas geänderten Bedingungen,
desto mehr kleine Fehler können sich einschleichen (v. a. Wasserstand, Keeloffset, Geschwindigkeit ....), auch wenn
eine große Fülle von Datenpunkten immer die extremen Fehlerwerte herausrechnet (jedoch anders je nach Verfahren).

Ab einem gewissen Datenbestand fallen andererseits Veränderungen kaum noch ins Gewicht
oder diese hochgenauen Daten würden eine Karte sehr unübersichtlich machen. Deswegen
machen z. B. zentimetergenaue Karten im Angelalltag wenig Sinn.

Es reichen Abstufungen in Meter, halbe Meter oder manchmal etwas weniger (selten jedoch weniger als 10 bis 20 cm)
Abstufungen bei Tiefenlinien/Tiefenflächen. Die von uns gegebenen Empfehlungen reichen für den vorgesehenen Zweck
"stinknormale Angelkarte" allemal. Es ist daher immer die Frage, was für einen Anspruch man zusätzlich hat.

Wer in 10 m Schlaufen fährt, kann mit dem Ergebnis durchaus zufrieden sein.
Wer jede Unebenheit mit Z. B. 10-20 cm Höhe und vielleicht 2 m Durchmesser finden will,
der muss schon Schlaufen mit eher 5 m oder weniger fahren
(kriegt ihr das bei starkem Seitenwind exakt hin?).

Ich tendiere daher zu folgender Taktik:
  • Wenn man beim Angeln nebenbei loggt, dann möglichst oft Mitschneiden (aber zeitlich
    dennoch begrenzt), vor allem bei sich ändernden Driften (z. B. Norwegen)
  • Kleinere Binnengewässer: lieber einmal gründlich loggen als immer wieder neu.
    Eher nach vielleicht 10 Jahren oder mehr nochmal die Karte neu machen, bei Ausbaggerungen o. ä.
    natürlich nach der Maßnahme. Die natürlichen Sedimentationsraten in unseren Gewässern liegen im
    Bereich von Millimetern bis wenigen Zentimetern pro Jahr, Stauseen oder Gewässer mit starken
    Stofffrachten natürlich davon ausgenommen.
  • Lieber in der kalten Jahreszeit loggen, wegen möglicher Störungen durch die Vegetation.

3.) Es wäre zunächst zu klären, was vernünftige Genauigkeit bedeutet (siehe 1.).
Die von Dir beschriebenen Gewässer sind als Flachwasser zu klassifizieren. Folglich gilt:
höhere Frequenzen des Gebers (also möglichst alles im Bereich 200 kHz),
möglichst geringer effektiver Geberwinkel und möglichst hohe Sendeleistung
(Letzteres schwierig, weil solche Geber teurer und schwerer/größer werden).

Das Sonargerät errechnet aus der Schallkegelkreisfläche am Gewässerboden eines Gebers,
dargestellt als Echo des gesendeten Schallimpulses, einen einzigen Wert als Tiefenangabe
pro xy-Koordinaten (also auch eine Art Interpolation der Kreisfläche).
Logisch ist, das der umso genauer ausfällt, je kleiner die Bodenfläche des Schallkegels ist.
Das gilt vor allem bei Schrägen, wo alle Geber mehr oder weniger ihre Probleme haben können.

Offline Sharkbait

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Hallo Jörg,

Danke für deine schnelle Antwort!

Wenn die Werte interpoliert werden ist das schon mal super.

Aber die Frage mit dem Geber besteht weiterhin. Ich verstehe es so, dass wenn ich die Daten aufzeichne (.sl2 RM, .sl3 IG) in dem Datensatz auch die SS/DS Daten includiert sind um zB. ein Mosaik zu machen oder sich die Sonardaten nochmals anzuschauen. Dies geht bei dem Airmar TM 150 nur im 83 KHz modus. Die Alternative wäre bei 155 KHz aufzuzeichnen und auf die SS Daten zu verzichten. Ich habe auch einen Geberswitch und einen 83/200 er Standardgeber, dieser kann allerdings nur mit Geberstange benutzt werden, hier ist es immer schwer eine genaue Ausrichtung zu gewähleisten, vorallem bei mehrmaligem loggen. Außerdem hat der Airmar eine wesentlich höhere Sendeleistung. Was würdest du mir denn empfehlen? 200KHz Geberstange (mit SS)? 155Khz mit höherer Sendeleistung (ohne SS)? oder 83KHz (mit SS)?

Das ist vielleicht nicht ganz Einfach zu beantworten, aber ich möchte im Vorfeld so viel wie möglich richtig machen um es nicht nochmal machen zu müssen.

Zur Genauigkeit: Da die Gewässer sehr homogen (Badewanne) sind, werden natürlich die kleinen Änderungen in der Strukur wichtig. Deswegen reicht mir hier die Navigon auch nicht. Also eigentlich wäre mein Ziel so genau wie mit vertretbarem Aufwand möglich .